[Rezension] Das traurige Ende des Austernjungen

 „Sam zwinkerte zweimal, doch machte kein Pieps. Vater zückte das Messer und löste den Schlips.“

Grundlegendes

Titel: Das traurige Ende des Austernjungen und andere Geschichten
Originaltitel: The Melancholy Death of Oyster Boy & other Stories
Autor: Tim Burton
Verlag: Bastei Lübbe / Quadriga
ISBN: 9783869950068

Inhalt

Zum Inhalt kann man an sich nicht viel sagen. Es handelt sich um verschiedene kurze Geschichten, die in Versform erzählt werden. Dabei geht es zum Beispiel um den Roboterjungen, um die feurige Liebe zwischen Zündhölzchen und Stöckchen oder um den Austernjungen, dessen Geschichte titelgebend ist. Erweitert wird das ganze durch Illustrationen von Burton selbst.
Als Generelles Thema kann man das nicht-in-die-Gesellschaft-passen vielleicht erwähnen. Es handelt sich bei den Protagonisten stets um Kinder, die zu besonders sind um in der verstockten, regelstarren Welt der Erwachsenen integriert zu werden.

Meine Meinung

Tim Burton ist Tim Burton, und damit zunächst einmal der Meister des Absurden., Dunkeln und (mehr oder weniger) Gruseligen. Das äußert sich auch in diesem Buch erneut. Die Protagonisten sind, trotz der Realitätsnähe des Themas (Nicht-integrierbarkeit in die Gesellschaft), mehr als besonders. Da wären das Roboterbaby, über das eine Ehe zerbricht, oder der Austernjunge , dessen Schicksal wirklich tragisch ist.
Dabei ist Burtons Sprache immer auf einem angenehmen Niveau. Er schreibt mitreißend, die Verse lassen sich auch für „Vers-Laien“ gut lesen; in einem Moment lacht man, im nächsten Moment zeigen die Mundwinkel eher nach unten. Ein Happy End hat dabei keine der Geschichten. Dazu sind die Helden zu tragisch und zu besonders. Wenn man Tim Burtons Werke kenn ist es einfach, in seine Welt hineinzuschlüpfen und sich vollends mitnehmen zu lassen. Die Illustrationen sind dabei Eye-Candy, welches das Buch aber wunderbar ergänzt. Sie sind sehr schlicht, geben dabei aber wahnsinnig viel von der eigentlichen Geschichte wieder.
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei Bastei Lübbe für das Leseexemplar bedanken – es war wirklich wunderbar!

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